„Brooklyn, Bronx, Queens and Staten
From the Battery to the top of Manhattan
Asian, Middle-Eastern and Latin
Black, White, New York you make it happen“— An Open Letter to NYC, Beastie Boys
Was die Beastie Boys 2004 in ihrem Song „An Open Letter to NYC“ rappten, hätt ein Gedicht nicht treffender hingebracht.
New York ist bunt und lebendig, hat die Neugier eines Kindes und die Erfahrung des Greisen, versprüht die Lebensfreude des Weltreisenden & die Offenheit des Weitgereisten, hat den Sexappeal des Bellini und die Coolness von Obama.
Ich muss zugeben, ein bisschen verliebt bin ich ja schon. Nicht nur wegen des weltbesten Cheesecakes und der betörenden Skyline – es ist vor allem ein Gefühl, das die Stadt in mir auslöst. Ein Gefühl von Hoffnung und Toleranz, etwas grössenwahnsinnig und selbstironisch. Okay, der besagte Cheesecake ist tatsächlich auch schlagkräftiges Argument. Kulinarisch hat Big Apple sowieso viel zu bieten. Angefangen beim morgendlichen Avocado-Toast. Wer oben drauf ein poached egg und dazu Flat white bestellt, die NY Times in der Rechten und das Hündli in der Linken trägt, darf sich als gelungen integriert betrachten.
Liebste Orte für den Gluscht zu allen Tageszeiten:
Frühstück & Brunch:
- The Elk Cafe Hier trägt Frau Jogging-Leggins und Turnschuh zu roten Lippen und noch röteren Nägeln. Nicht weil nach der Marketbowl Sport getrieben wird, sondern einfach weil’s bequem ist. Gemütliches Café für Frühstück oder Mittagessen.
- The bluestone lane Einladendes Café im blau-weiss Look. Der Avo-Smash – Mash aus Avocado auf geröstetem Ruchbrot – ist schlicht genial. Die Models am Nebentisch haben dazu Bacon gegessen, Ehrenwort.
- Cafe Mogador Kann gut sein, dass man hier auf einen freien Tisch warten muss. Aber das lohnt sich. Der Brunch am Wochenende ist lecker und für die hiesigen Verhältnisse preiswert. Für 17 Dollar bekommt early bird sowie Siebenschläfer ausgezeichnete eggs benedict mit Röstkartoffeln, Salat, Orangensaft und Kaffee nach Wahl. Im Preis inbegriffen: Der geneigte Tourist fühlt sich unter Locals ganz untouristisch.
Lunch:
- Two Hands Cafe Gegessen wird aus hübschem Email-Geschirr. Bestellt wird viel Gesundes. Acai-Bowls, Brown Rice mit Gemüse und Ei, Frischkäse auf Vollkornbrot. Energie tanken nach Soho-Style. Nach dem Besuch hier macht der Schrittzähler Freudensprünge.
- Russ & Daughter Cafe Das Russ & Daughter ist aus Lower East Side nicht mehr wegzudenken. Joel Russ, ein jüdischer Immigrant aus dem heutigen Polen, versuchte sein Glück vor über 100 Jahren mit dem Verkauf von Heringen. Zu Beginn nur mit einer einfachen Schubkarre ausgestattet, begann sich das Geschäft erfolgreich zu entwickeln. Seine drei Töchter halfen während ihrer Schulzeit fleissig im Laden mit. 1935 machte er sie dann zu vollen Partnern und fügte dem Russ „& Daughters“ hinzu – als erster in den Vereinigten Staaten. Heute in der vierten Generation gibts neben dem Feinkostladen auch ein Café, das für ca. 80 Gäste Platz bietet und dennoch ist immer mit Wartezeiten zu rechnen. Wundern tut das kaum. Russ & Dauhgters hat alles, was ein erfolgreiches Café haben muss: ausgezeichnetes Essen, freundliche Bedienung, stimmungsvolle Ambiance und eine Geschichte, die sich erzählen lässt.
- Katz Die nächste jüdische Familien Institution. Hier gibts aber weder Lachs noch Hering, sondern Pastrami in unkoscheren Portionen. Das Sandwich für 19 Dollar hat soviel Pastrami drin, dass gar der Fleischtiger danach einen Vegi-Tag benötigt. Das eindrückliche Sandwich – eindrücklich sowohl in Grösse als auch im Geschmack (zugegebenermassen auch im Preis) – ist ein Muss in New York.
Kaffeepause:
- Bakeri Die tüchtigen Frauen hinter dem Tresen kneten, formen, rühren und erinnern in ihren blauen Overalls eher an die Krankenpfleger der amerikanischen Fernsehserie Scrubs denn an Spitzenbäcker. Aber das sind sie. Der Apple Pie ist klasse.
Abendessen:
- The Fat Radish Chices Lokal. Hier lässt es sich ungestört die Zeit vergessen, guten Wein trinken und sich verlieben. In sein Gegenüber, den Kellner oder den ausgezeichneten Burger. Reservationen möglich und sehr zu empfehlen.
- Five leaves In Brooklyn fühlt sich Hipster wohl. Im Five Leaves fühlt er sich heimisch. Den Blumenkohl-Falafel und Kale Hazelnut Salat vergisst man nicht mehr so schnell.
- Fette Sau Hier gibts Zünftiges und das wird zelebriert. Spareribs, Pulled Pork und Beef Brisket -der heiligen Dreifaltigkeit des BBQ wird hier gedacht! Amen.
für später…
- Veselka Das Veselka ist weder hip noch hübsch, dafür aber schmackhaft! Serviert wird ukrainische Küche. Unbedingt den Borschtsch – eine Art Randensuppe – probieren. Und Krautwickel mit Fleischfüllung und die Piroggen mit Käse und jene mit Sauerkraut und ja… – am Besten einfach wieder kommen. Gelegenheit gibts genug, das Veselka hat 24h geöffnet.