Mags-Frisch-Rezept-Himbeer-Hirse-Granola
Himbeeren mit Granola – oder mit Sahne im Ritz

Wer trauert bei diesem Wetter schon dem Sommer nach? Der Herbst präsentiert sich von seiner besten Seite. Dieses Wochenende wurde nochmals grilliert, gewandert, sonnengebadet – die wärmste Jahreszeit verabschiedet sich fast unbemerkt. Allerhöchste Zeit noch einmal sommerlich in den Tag zu starten, bevor dann Kürbis und Marroni die Speisekarte dominieren. Auf dem Markt gibts noch die allerletzten hiesigen Himbeeren, jetzt zuschlagen und Adé merci Sommer.

Rezept für Süsskartoffel-Hirse-Granola

Zutaten

  • 100 g Haferflocken
  • 60 g Hirse
  • 40 g Kürbiskerne
  • 80 g Nüsse Paranüsse, Haselnüsse, Cashewnüsse
  • 4-5 EL Honig
  • 3-4 EL Kokosöl
  • 1/2 TL Zimt 1/2 TL Kardamom
  • 1/2 halbe grosse Süsskartoffel ca. 50g

Anleitung

1

  • Die Süsskartoffel mit einer Gabel einstechen, in Alufolie einwickeln und im Ofen bei 180 Grad ca. 30 Minuten garen. Sie sollte so weich sein, dass das Fruchtfleisch einfach mit einer Gabel zerstampft werden kann.

2

  • Das zerstampfte Süsskartoffelpuree mit dem Kokosöl und dem Honig mischen. Die Haferflocken, Hirse, Kürbiskerne und Nüsse in die Süsskartoffel-Mischung geben und alles gut vermischen. Mit Zimt und Kardamom und einer Prise Salz würzen und gut vermengen.

3

  • Auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech geben und in der Mitte des Ofen bei 170 Grad backen. Nach ca. 20 Minuten die Knuspermischung etwas wenden und weitere 10 Minuten backen. Gut auskühlen lassen und dann in grosse Konfigläser oder Weckgläser abfüllen. Kann ohne weiteres zwei, drei Monate aufbewahrt werden.
  • Tipp: Der Granola-Mischung kann noch ein Eiweiss untergemischt werden, dann gibts grössere Clusters.
  • Das Granola passt ausgezeichnet zu Joghurt oder einfach so in etwas Milch. Oder eben als Topping wie hier:

Rezept für Oatmeal mit Beeren und Granola

Zutaten

  • 100 g Haferflocken
  • ca. 250ml Haselnuss oder Mandelmilch
  • 2-3 EL flüssiger Honig wer mag, nimmt Himbeerkonfi
  • 300 g Himbeeren
  • 2 Handvoll Süsskartoffel-Hirse-Granola

Anleitung

  • Erst das Overnight Oatmeal zubereiten. Hierfür die Haferflocken mit der Mandelmilch mischen und über Nacht oder für ein paar Stunden im Kühlschrank quellen lassen. Dann ca. 2 EL Honig untermischen. Wer mag, süsst das Oatmeal mit etwas Himbeerkonfi. Oatmeal in Schälchen oder Weck- oder kleine Konfigläser abfüllen. Beim Abfüllen darauf achten, dass noch genug Platz für die Himbeeren und das Granola bleibt, daher nur bis zur Hälfte, oder 2/3 füllen. Einen Teil der Himbeeren (ungefähr 200g) mit ca. 2 EL Honig kurz in einer Pfanne köcheln lassen, sodass eine Art süsses, dickes Himbeerpuree entsteht. Ein paar Minuten genügen und die Beeren zerfallen. Das Himbeerpuree kann ausgekühlt oder auch warm über das Oatmeal gegeben werden. Mit den restlichen ganzen Himbeeren und dem Granola fertigstellen.

À pro po Himbeeren, heute erscheint im Manesse Verlag erstmals in deutscher Übersetzung Zelda Fitzgeralds „Himbeeren mit Sahne im Ritz“. Die Erzählungen spielen in den Roaring Twenties und handeln von Frauen, die ihren eigenen Kopf haben, um die Häuser ziehen, ausgehen, Karriere machen und eben im Luxus Hotel Ritz Himbeeren mit Sahne essen – Frauen, die so vieles sind, aber keine angepassten, häuslichen Ehefrauen daheim. So eine Frau war auch Zelda Fitzgerald.

Nur noch kurz: Wer noch nie etwas von Zelda Fitzgerald gelesen hat, der kennt sie vielleicht aus dem oscarprämierten Woody Allen Film „Midnight in Paris“. In dem Film unternimmt Owen Wilson Nacht für Nacht eine Reise in das Paris der Vergangenheit. Er trifft da auf Grössen wie Gertrud Stein, Ernest Hemingway, Pablo Picasso, Salvador Dali, Josephine Baker oder eben das Ehepaar Fitzgerald. Der Film ist sehenswert! Aber zurück zu Zelda. In ihren Zwanzigern lebte sie das wilde Leben eines Flapper-Girls – Benimmregeln und Konventionen interessierten sie wenig. Dafür sprang sie im Abendkleid in die Fontäne am Washington Square oder spielte Fangen in Luxushotels. Zelda heiratete den Schriftsteller Scott Fitzgerald (z.B. The Great Gatsby) und gemeinsam tanzten sie auf unzähligen Parties, feierten das Leben und tranken reichlich Alkohol. Zelda galt als Schönheit. Sie und ihr Mann lebten das Leben der Filmstars – viel Ruhm, Paris, New York, das Tempo stets hoch und der Lebensstil kräftezehrend. Der Alkoholkonsum belastete die Ehe schwer, Scott Fitzgerald trank oft zu viel, besonders dann, wenn er mit Ernest Hemingway um die Häuser zog. Zelda schrieb Zeitschriftenartikel, Kurzgeschichten (die meist unter den Namen ihres Mannes veröffentlicht wurden) und einen Roman. Die Ehe scheiterte. Der Alkohol zerstörte vieles. Zelda ging es nicht gut, ihre Psyche litt. Schliesslich musste sie in Behandlung und verbrachte fast 18 Jahre ihres Lebens in Psychiatrischen Privatkliniken. Im Alter von 48 Jahren kam sie bei einem Brand in einer Nervenklinik ums Leben. Zelda Fitzgeralds Leben war turbulent, nicht einfach und viel zu kurz. Ihre Erzählungen lassen nun nochmals eintauchen in die wilden, abenteuerlichen und unbeschwerten Roaring Twenties, deren Zeitgeist sie verkörpert wie keine Zweite.

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