„Ich koche gerne, ich koche zum Beispiel gern Linsen. Linsen und Glück, das ist für mich so etwas Ähnliches. (…) die Linsen, ob in Paris gekocht oder in Berlin gekocht, wenn sie gut gekocht sind, vermitteln mir noch immer das gleiche Glücksgefühl.“
— Günter Grass
Eine Liebeserklärung an die Adresse der Linsen, von Günter Grass höchstpersönlich. Und was für eine? Denn was kann gutes Essen schon mehr wollen, als glücklich zu machen? Dieses Kompliment ist also eine wahre Offenbarung, sowas wie ein Geständnis auf Knien.
Linsen Liebe
Ich mag Linsen in jeglichen Varianten. Egal ob indisches Daal, türkische Linsensuppe oder vegane Burger-Patties – das besagte Glücksgefühl stellt sich zuverlässig ein. Was ich heute so mag, verabscheute ich in Kindheitstagen regelrecht. Ich erinnere mich noch gut an meinen Ekel vor Linsen. Dieser gründete wohl eher in der Vorstellung etwas Pupillen-ähnliches zu essen, denn in einem wirklichen Nichtmunden. Der Name war das Problem – und die kindliche Fantasie. Ähnlich erging es mir, als mich eine Kindergartenfreundin zu einem Nachtessen mit Artischocken einlud. Beschwingt von selbiger Fantasie malte ich mir ein üppiges Schokoladen-Mahl aus. Die Schokolade blieb aus. Stattdessen gab’s ein – mir damals völlig unbekanntes – Gemüse. Vieles hat sich verändert – Fantasie, Wissensstand, sicher auch mein Geschmack.
Besonders lecker sind Beluga Linsen in Salaten. Und kaum mehr zu schlagen ist dieser hier. Zu den nussigen Hülsenfrüchte gesellen sich gerösteter Rotkohl und karamellisierte Äpfel. Dill sorgt für einen Frischekick und das Dressing aus Apfelbalsam und Kürbiskernöl rundet hervorragend ab. Bei solchen Salaten geht total vergessen, dass man gerade Salat isst. Herbst in seiner wohltuendsten Ausführung – und Grass hätte seine Freude daran.
Rezept für einen Beluga Linsen Salat mit geröstetem Rotkohl & Apfel
Zutaten
für den Salat:
- 200 g Beluga Linsen
- 1 grosse, gelbe Zwiebel fein gehackt
- 2 EL Datteln fein gehackt
- 4 EL Kürbiskernöl
- 2 EL Apfelbalsam
- grobkörniges Meesalz & Pfeffer aus der Mühle
- 1 Bund Dill frisch
für den Rotkohl:
- 1 roter Kabis
- reichlich Raps- oder Olivenöl zum Marinieren
- einige Sprizter Zitronensaft oder Apfelbalsam, ebenfalls zum Marinieren
- 1-2 EL Honig oder Ahornsirup
- 1 TL Dill getrocknet
- grobkörniges Meersalz & Pfeffer aus der Mühle
für die Äpfel
- 1 Apfel in Schnitze geschnitten
- 1 bis 2 EL Honig oder Ahornsirup
Anleitung
1
- Den Rotkohl waschen und in Schnitze schneiden. Idealerweise so, dass sie nicht komplett auseinanderfallen, also etwas Storken sein lassen. Die Rotkohlschnitze in eine Gratinform oder auf ein mit Backpapier belegtes Blech geben. Mit Öl und Essig oder Zitronensaft marinieren. Mit Salz, Pfeffer und getrocknetem Dill würzen, mit Honig beträufeln. Beim Öl nicht allzu sparsam sein, es darf auch bisschen 'saucig' werden. Einen Schuss Noilly Prat zugeben und in der Mitte des auf 170 Grad vorgeheizten Ofens für 50 bis 60 Minuten garen. Der Rotkohl sollte gut durch sein, seinen Biss wird er behalten. Er darf gut gebräunt, aber nicht angebrannt sein, je nach Ofen verträgt es auch 180 Grad. Tipp: sollte der Ofen eine 'feucht' Option aufweisen, würde ich diese benutzen, damit der Kohl nicht austrocknen kann. Andernfalls etwas mehr Noilly Prat oder auch bisschen Wasser zugebe und mit der Marinade nicht allzu sparsam sein. Ist aber auch ohne 'feucht' Option wunderbar machbar.
2
- Die Beluga Linsen ohne Salz für circa 20 bis 25 Minuten kochen, dann abgiessen und mit Salz und Pfeffer würzen. Kürbiskernöl und Apfelbalsam zufügen und alles vermengen. Die fein gehackte Zwiebel sowie die fein gehackten Datteln ebenfalls untermischen. Den Dill waschen, fein hacken und auch dazugeben.
3
- Den Apfel in Schnitze schneiden und in einem Pfännchen mit etwas Honig anbraten bis der Honig leicht karamellisiert.
4
- Den gerösteten Rotkohl und die karamellisierten Äpfel unter die Linsen mischen. Bei Bedarf noch würzen. Wer mag, streut noch einige Kürbiskerne darüber und garniert mit zusätzlichem Dill.
Ebenfalls ein leckeres Rezept mit Beluga Linsen findest du hier.
Dieser Blogpost ist in Zusammenarbeit mit Alnatura entstanden. Für ihre Kampagne habe ich ein Rezept mit Beluga-Linsen entwickelt. Weil ich im Alnatura Oerlikon so oder so Stammkundin bin, habe ich das gern gemacht.