Einen Toast auf den indischen Toast

Sandwich – das womöglich universalste Essen überhaupt. Die deutsche Stulle, das italienische Panini oder doch dänische Smörrebröd – das belegte Brot ist überall zu Hause. Sogar da, wo man es gar nicht erwartet. In Indien hatte ich ein Sandwich gegessen, das mich so nachhaltig beeindruckte, dass ich Jahre später noch daran denke. Wie so oft gibt’s das beste Essen überhaupt auf Indiens Strassen. Indischer Streetfood ist oft so deliziös, dass er dich die manchmal doch etwas zweifelhafte Hygiene schnell vergessen lässt. Dieses indische Sandwich war so ein Wurf – kredenzt in schweisstreibender Hitze, umgeben von ratternden Mofa-Motoren und streunenden Hunden, irgendwo in einer lärmenden Hauptstrasse Mumbais.


Indien zwischen zwei Scheiben krossem Toast

Der Mann hinter dem Tresen war jung, bei bester Laune und selber ein Fan von seinem Sandwich. Staunend beobachtete ich ihn, wie er Schicht für Schicht seinen Sandwich-Turm baute und als ich mir sicher war, dass jetzt nun garantiert nichts mehr reinpasst, toppte er nochmals mit einer fetten Schicht geraspeltem Käse. Voller Bewunderung bestellte ich und für Vorfreude sorgte trotz der Hitze mein mittlerweile gut angeregter Appetit. Der Sandwich-Boy macht seine Arbeitsschritte derart flink, dass mir alleine vom Zusehen noch mehr Schweissperlen die Stirn runterkullern. Er bestreicht zwei Toastscheiben mit Chutney, belegt mit Tomatenscheiben, dann Zwiebeln, etwas Käse, dann nimmt er eine Kelle voll knallgelber Kartoffel-Füllung und greift erneut zum Käse. So voller Energie und Enthusiasmus habe ich noch selten einen Typen ein Brot belegen sehen. Ich werde nicht enttäuscht. Mein erster Bissen ist vor allem eines: Indien zwischen zwei Scheiben krossem Toast. Süss und scharf das Chutney, frisch die Tomaten, würzig die Kartoffelfüllung. Ich schmecke Kreuzkümmel und Koriander, Ingwer und Zwiebeln. Erst als der letzte Bissen verdrückt ist, höre ich sie wieder – die zwei hundert vorbei ratternden Mofas, das ununterbrochene Hupkonzert und ich merke wie mir das Shirt am Leibe klebt.



Rezept für ein Mumbai Sandwich

Zutaten

(FÜR 4 PERSONEN)

    Für das Kartoffel-Masala:

    • 400 g Kartoffeln festkochend
    • 1 grosse Zwiebel
    • 1 EL Ghee oder Rapsöl
    • ½ TL Kurkuma
    • 2 TL Currypulver
    • 1 ½ TL Ginger Garlic Paste
    • ½ TL Kreuzkümmel
    • 100 g TK Erbsen
    • 1 Bund frischer Koriander

    Zum Fertigstellen:

    • 8 Scheiben XL Vollkorntoast
    • pro Sandwich 2 gehäufte EL Füllung Kartoffel-Masala nicht zu sparsam sein, ruhig etwas klotzen
    • pro Sandwich 1 EL Chutney deiner Wahl ich nehm dieses hier
    • pro Sandwich 1 TL Butter um die Oberseite zu bestreichen
    • 1 Rande gedämpft

    Anleitung

    1

    • Die Kartoffeln würfeln, die Zwiebel fein hacken. Ghee oder Öl in einem Topf erhitzen und die Gewürze sowie die Ginger Garlic Paste beigeben, kurz bei tiefer bis mittlerer Temperatur andünsten. Dann die gehackten Zwiebeln und die Kartoffelwürfel zugeben und rührbraten. Wasser beigeben und bei halb geschlossenem Deckel circa 25 bis 35 Minuten garen. Circa in der Hälfte der Kochzeit die Erbsen beifügen. Die Kartoffeln sollten weich sein, das Wasser vollständig verdampft. Mit einem Kartoffelstampfer die Füllung zerstampfen. Koriander fein hacken und unter die abgekühlte Füllung mischen.

    2

    • Die gedämpften Randen schälen, ganz fein schneiden oder hobeln. Die Toastscheiben dünn mit Chutney bestreichen, die Randen ziegelsteinartig darauf schichten. Dann die Masala-Mischung darauf geben und gut andrücken. Mit der Masala-Mischung nicht sparen, ruhig reichlich darauf geben. Mit einer zweiten mit Chutney bestrichenen Toastscheibe abschliessen. Den Toast oben dünn mit wenig Butter bestreichen, das sorgt für eine schön braune knusprige Oberseite.

    3

    • Den Toast in den Betty Bossi Sandwichmaker geben und – je nach Dicke – ganz zudrücken oder einfach so für circa 5 Minuten grillieren. Den Toast kurz auskühlen lassen, halbieren und mit weiteren Chutney, bei Bedarf Raita oder einem Relish servieren. Mit den weiteren Toasts genau gleich verfahren.

    A pro po Indien: ein Haben-Muss ist dieses indische Kochbuch.


    Dieser Beitrag ist in Zusammenarbeit mit Betty Bossi entstanden. Auch wenn ich dafür entlohnt wurde, gebe ich nur meine eigene Meinung wieder. Bei Inhalt und Text hatte ich völlige Gestaltungsfreiheit.

    6 Kommentare

    An Diskussion teilnehmen.

    Naanieantworten
    September 05, 2019 um 06:09 PM

    Oh, kann ich das jetzt zum Abendbrot haben? Das wird auf jeden Fall nachgemacht, wenn mal wieder Kartoffeln übrig sind. Gute Resteverwertungsidee.
    Liebe Grüße, Naanie

    Nicole Gigerantworten
    November 08, 2019 um 08:11 PM
    – Als Antwort auf: Naanie

    Das zu lesen, freut mich enorm, liebe Naanie. Ist tatsächlich das ideale Restenverwertungs-Essen. Herzgruss und schönes Wochenende wünsche ich dir!

    Veraantworten
    September 01, 2019 um 11:09 AM

    Hallo, dieses Rezept klingt umwerfend! Wo kaufst du Ginger Garlic Paste?
    Liebe Grüsse Vera

    Nicole Gigerantworten
    September 01, 2019 um 11:09 AM
    – Als Antwort auf: Vera

    Liebe Vera
    Vielen lieben Dank! Das freut mich sehr. Die Ginger Garlic Paste gibts eigentlich in jedem indischen oder asiatischen Supermarkt. Ich kaufe meine jeweils im Food Art in Oerlikon. Im Barkat in Zürich sollte es die aber ebenfalls geben. Hoffe, das hilft!
    Herzlicht und schöne Suntig,
    Nici

    Veraantworten
    September 01, 2019 um 11:09 AM
    – Als Antwort auf: Nicole Giger

    Merci für die schnelle Antwort. Ich werde das Rezept so bald wie möglich ausprobieren. Ich finde die Erbsen nicht bei der Zubereitung…wann würdest du sie zu den Kartoffeln geben? Dir au en schöne Sunntig

    Nicole Gigerantworten
    September 02, 2019 um 07:09 AM
    – Als Antwort auf: Vera

    liebe vera, oha ja! danke fürs darauf aufmerksam machen. habe das soeben angepasst. die tk erbsen können circa in der hälfte der kochzeit zugegeben werden. guten wochenstart dir!

    Schreibe einen Kommentar