Starten mit Stullen

Jeden Morgen sass er mit seinen Eltern am Frühstückstisch, jeder von ihnen mit einem anderen Teil der Zeitung beschäftigt, und schweigend las er, weil reden so früh am Morgen zu schwierig war, und dann reichten sie sich die ausgelesenen Teile zu, und in der Küche roch es nach Kaffee und Rührei, nach Brot, das im Toaster heiss und braun wurde, und nach Butter, die in die heissen Toastscheiben schmolz.

4321, Paul Auster

So wie Paul Auster’s Romanfiguren hier in den Tag starten, ist für mich der Inbegriff eines gelungenen Frühstücks. Zeitung lesend den Kaffee zu schlürfen, der Geruch von warmen Brot in der Luft und eine Ruhe die später am Tag seinesgleichen sucht. Jeder für sich, gebeugt über dem News-Geschehen oder unterhalten im Feuilleton. Die Stille wird höchstens von einer surrenden Eier-Uhr unterbrochen oder dem wohltuenden Klappern, das entsteht, wenn Kaffeetasse und Unterteller aufeinander treffen. Es ist wohl dieses Stillsein in Gemeinschaft, welches ich hier so schätze. Den Frühstückstisch zu teilen, gleichzeitig aber zu schweigen, lesen zu dürfen ohne reden zu müssen. Konfibrot um Konfibrot zusammen zu geniessen und doch für sich allein zu sein. So sehr ich mir zum Apéro eine angeregte Gesellschaft wünsche, so sehr schätze ich deren Abwesenheit beim Frühstück. Ich bin durchaus eine gesellige Zeitgenossin, fühle mich wohl unter Menschen, mag es zu diskutieren, zu debattieren, zu plaudern. Doch am Frühstückstisch geniess ich die Ruhe in romantischer Dreisamkeit – der Kaffee, das Ei und ich.


Zeitung, Zeit und Kaffee

Das Frühstück gehört wohl zu meinen liebsten Mahlzeiten überhaupt. Klar, da sind Butterbrote, Birchermüsli, pochierte Eier, Schinken und Käse. Aber eben auch eine ganz besondere Stimmung. Der Tag ist noch gänzlich unverbraucht, der Hunger intakt und der Tatendrang jugendlich frisch. Manchmal kommt gar das Gefühl auf, heute ist alles möglich. Der Aufbruchstimmung können weder ausgeleiertes Pyjama noch ein auf eine Dusche wartender Körper was anhaben. Im Gegenteil, zum Frühstücken gehören Bademantel oder Trainerhose, bare Füsse und ein von Schminke befreites Gesicht.


Für das perfekte Frühstück brauch ich neben Zeitung (des Knisterns wegen ist die analoge Variante zu bevorzugen), bequeme Kleidung, genügend Zeit, lauwarmen Kaffee mit viel Milch und eine dick belegte, liebevoll zubereitete Stulle. Eine besonders leckere Variante kommt mit pochiertem Ei (schon wieder!), würzigem Chämischinken, kross getoastetem Sauerteigbrot und einem cremigen Erbsen-Avo-Mus daher. Das ‚alles ist möglich‘-Gefühl ist dir damit auf sicher.


Alles in Bio

Alle Zutaten findest du in Bio Qualität in deiner Migros. Der Chämischinken ist ein besonders leckerer Frühstücks-Begleiter und macht sich nicht nur hervorragend zu Ei und Erbse, sondern auch im Gipfel, mit Melone oder in einer Shakshuka. Auch dieser ist in Bio Qualität und gerade beim Fleisch ist mir das besonders wichtig. Denn Migros Bio-Produkte garantieren eine artgerechte Tierhaltung in Ställen mit genügend Platz, regelmässigem Auslauf ins Freie, natürlichen Zuchtmethoden und reinem Biofutter. Mehr darüber findest du hier.


Stulle mit Erbsen-Avo-Mus, pochiertem Ei und Chämischinken

Portionen 2 Personen

Zutaten

Für die Stullen

  • 2 grosse Scheiben dunkles Sauerteigbrot (oder ein anderes Lieblingsbrot)
  • 2 TL Butter zum Bestreichen
  • 4 Scheiben Bio Chämischinken
  • 2 frische Eier
  • 1 Handvoll geröstete Haselnüsse
  • 1 Handvoll frischer Dill, fein gehackt
  • 1 EL hausgemachtes Pesto

Fürs Erbsen-Avo-Mus

  • 250 g TK Bio Erbsen
  • 1 reife Avocado
  • 1 EL frischer Zitronensaft
  • grobkörniges Meersalz, Pfeffer aus der Mühle
  • 6 EL Olivenöl (allenfalls etwas mehr)

Anleitung

1

  • Fürs Erbsen-Avo-Mus die Erbsen kurz in Salzwasser blanchieren, mit kaltem Wasser abschrecken und mit dem Fleisch einer Avocado, Salz, Pfeffer, etwas Zitronensaft, Olivenöl und 1 EL kaltem Wasser in einem Mixer pürieren. Ist das Mus zu dick, noch etwas Olivenöl zufügen. Abmschmecken.

2

  • Die Eier pochieren. Dazu das Ei in ein kleines Schüsselchen geben. In einem kleinen Pfännchen Wasser und Essig im Verhältnis 4:1 zum kochen bringen, mit einem Schwingbesen rühren und das Ei in den Wasserstrudel gleiten lassen. Das Ei bei tiefer bis mittlerer Temperatur für ca. 3 bis 4 Minuten köcheln lassen. Danach mit einem Loch- oder Schaumlöffel vorsichtig herausfischen. Mit dem zweiten Ei genau gleich verfahren. Wichtig ist, dass die Eier frisch sind.

3

  • Die Brotscheiben im Ofen kurz anrösten oder im Toaster toasten. Mit Butter bestreichen. Mit Erbsen-Avo-Mus dick bestreichen. Den Bio Chämischinken darauf drapieren und das pochierte Ei vorsichtig daraufgeben. Mit Pesto (am besten hausgemacht, zum Beispiel dieses hier), frischem Dill und gerösteten Haselnüssen garnieren. Mit Salz und Pfeffer würzen.

Dieser Beitrag ist in Zusammenarbeit mit der Migros entstanden. Bei der Umsetzung hatte ich völlige Gestaltungsfreiheit und ich gebe nur meine eigene Meinung wieder.

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