In Hollywood stöckeln sie heute wieder über den roten Teppich – die Schönen und Reichen, auch die weniger Schönen, dafür noch Reicheren. Wer was auf sich gibt in der kleinen Welt des grossen Films, der sitzt heute Nacht im Saal des Kodak Theatre und lässt sich von Jimmy Kimmel und Komplizen unterhalten.

Etwas angespannt dürften dabei all jene sein, die in den illustren Kreis der Nominierten gehören und bereits einen möglichen Sieg wittern. Doch pro Sparte nur ein glücklicher Preisträger. Dieser wird sich dann schluchzend, nach Luft ringend bei seiner Familie, der Crew bedanken und – die Aufmerksamkeit hoffentlich sinnvoll nutzend – scharf gegen den derzeitigen Präsidenten schiessen. Den andern bleibt die Rolle des guten Verlierers, welche sie alle mit Sicherheit beherrschen. Gibt ja schliesslich einen Trostpreis, der natürlich nicht so heisst. Alle Nominierten dürfen einen Goodie Bag mit nach Hause nehmen. Das gehört schliesslich zum 1×1 des Event-Managements – erster und letzter Eindruck zählt, heisst Begrüssungsdrink und Goodie Bag sind ein Muss. An den Oscars wird natürlich auch dazwischen nicht gekleckert, ist schliesslich Hollywood.

Zurück zu den Goodie Bags. Der Wert soll im sechsstelligen Bereich liegen. Darin enthalten sind Reisegutscheine, Übernachtungen in verschiedenen Luxusresorts, private Trainingsstunden beim Fitness-Guru und Schmuck mit Diamanten. Man gönnt sich ja sonst nichts. Zusätzlich finden sich neben den Luxusprodukten ein Drink, der Fett verbrennt und Opal Äpfel. Diese Äpfel werden nicht braun. Egal wie viele Schnittstellen, der Opal bleibt golden – ein High-End Produkt eben auch der.

Dass braune Stellen bei Äpfeln derartiges Unbehagen auslösen können, wusste ich gar nicht. Für die Randen-Apfel-Suppe tun es jedenfalls auch ganz normale Äpfel vom Markt. Und wenn man sie bäckt oder dämpft, werden sie nämlich auch nicht braun. Ganz ohne High-End.