Mags-Frisch-Rezept-Soba-Nudel-Salat
Rehabilitierung des Nudelsalates

Er sieht auf den ersten Blick vielleicht nicht aus wie einer, einverstanden. Dennoch darf man ihn getrost zu den Nudelsalaten zählen. Was dafür spricht? – Nudeln und Gemüse werden mit einem Dressing bestehend aus Essig, Öl und Gewürzen gemischt und dann kalt genossen. Keinerlei Einwände oder?

Es sei denn, man hat von einem Nudelsalat solch verstörende Vorstellungen wie Herr Schami. So schreibt er:

„Kein Araber käme auf die Idee, selbst zu kochen oder zu backen, wenn er eingeladen ist. Die Deutschen sind anders. Wenn man sie einlädt, bringen sie stets etwas mit: Eingekochtes vielleicht oder Eingelegtes, manchmal auch selbst gebackenen Kuchen und in der Regel Nudelsalat. Man sagt, wenn man zehn Deutsche einlädt, sollte man mit drei Nudelsalaten rechnen. Warum Nudelsalat, mit Erbsen und Würstchen und Mayonnaise? Wahrscheinlich deshalb, weil man Nudelsalat mit der einen Hand zubereiten kann, während man sich mit der anderen zurechtmacht. Auch nach dreissig Jahren in Deutschland finde ich Nudelsalat noch immer schrecklich.“

Eine deutsche Leidenschaft namens Nudelsalat, Rafik Schami

Soba hat mit dem deutschen Nudelsalat aus Schamis Alpträumen wenig gemein. Die japanische Interpretation von kalten Teigwaren schmeckt ausgezeichnet, ist gesund und schenkt – so der Volksglaube – ein langes Leben.

Soba, die Nudeln aus Buchweizen, gehören in Japan zweifelsohne zum KulturgutNeben Udon und Ramen sind Soba die populärsten japanischen Nudeln. Soba entstanden im 17. Jahrhundert in Edo, wie Tokio damals hiess, und waren ein beliebter Arbeiterimbiss. Soba werden auch warm gegessen, manchmal in einer Suppe, am liebsten aber kalt. Denn dann sind sie richtig bissfest. In Japan heisst das hagotae, was soviel bedeutet wie ‚gut am Zahn‘ oder eben al dente. Dies übrigens ganz im Unterschied zu den Udon, die man weich isst. Udon stammen aus der ehemaligen Kaiserstadt Kyoto und gehörten besonders beim Adel auf den Speiseplan. Und der Adel beisst nicht gern.

Rezept für Soba Nudeln

Portionen 2

Zutaten

  • 200 g Sobanudeln wir haben unsere selbstgemacht, gibts aber auch im Asia Shop oder im Al Natura
  • 2 Eier soft boiled
  • Handvoll Sprossen z.B. Radieschensprossen, Zwiebelsprossen oder Sprossen-Powermix
  • 150 g grüne Bohnen
  • 150 g Mungosprossen
  • 2 Pak Choi
  • 100 g Edamame bereits geschälte TK gehen am Einfachsten, gibts im Asia Shop
  • gerösteter schwarzer Sesam und Chiliflocken zum Garnieren

für das Dressing:

  • 6 EL geröstetes dunkles Sesamöl
  • 3 EL Mirin Reiswein
  • 2 EL Sojasauce
  • 1 TL brauner Zucker
  • Pfeffer etwas Salz
  • etwas geraffelter frischer Ingwer
  • etwas gepresster frischer Knoblauch

Anleitung

1

  • Die Bohnen und den Pak Choi nacheinander in Salzwasser kurz blanchieren und kalt abschrecken. Das Gemüse sollte noch sehr knackig sein. Die Edamame ebenfalls kurz blanchieren und abschrecken.

2

  • Die Eier ungefähr 6 Minuten kochen. So sollten sie weder hart gekocht noch weiche Frühstückseier sein – sondern sogenannte soft boiled eggs, heisst das Eigelb ist noch sehr weich, fast flüssig, das Eiweiss jedoch hart.

3

  • Die Sobanudeln in Salzwasser ebenfalls kurz nach Packungsanweisung kochen. Für das Dressing alle Zutaten gut vermengen und abschmecken.

4

  • Die Sobanudeln mit dem Gemüse und dem Ei anrichten und mit dem Dressing grosszügig beträufeln. Die gerösteten Sesamsamen und Chiliflocken (wer es scharf mag) darüber streuen und geniessen!
  • Ja, die Sobanudeln hab ich selbst gemacht. Und nein, es ist mir weder langweilig noch habe ich ein Buch zur Zen Meditation geschenkt bekommen. Aber diese Sobanudeln sind mit dem Pasta Maker von Philipps schnell und einfach zubereitet. Das Buchweizenmehl, Ei und etwas Wasser einfüllen, Programm wählen und zuschauen, wie die hausgemachten Nudeln langsam auf dem Teller landen.

Was kann der Philips Pasta Maker?

Gut zu wissen…

  • einfache Bedienung
  • schneller als das klassische Nudelholz, dennoch nichts für schnelle Pasta nach einem anstrengenden Tag
  • für Vielfalt sorgen 8 verschiedene Aufsätze: Penne, Tagliatelle, Ravioli, Lasagne, Spaghetti…
  • die Teigwaren lassen sich auch trocknen oder tiefkühlen
  • Gerät ist relativ gross

…und das gilt es zu beachten…

  • unbedingt genau an die Mengenangaben (Mehl:Flüssigkeit) halten
  • Hartweizengriess verwenden, die kommen besonders gut
  • der Teig sollte sehr krümelig sein, scheint er dir zu trocken, ist er perfekt
  • einen Teller mit etwas Mehl bereithalten und die Teigwaren da reinfallen lassen, damit sie keine Chance haben zu verkleben
  • farbige Pasta gelingen mit Randen- oder Karottensaft
  • mit Gewürzen experimentieren und Safrannudeln, Oregano-Penne oder Estragon-Lasagneblätter kreieren

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