Mags-Frisch-Rezept-Butterbrot
Das Butterbrot

Vermutlich das schmackhafteste einfache Essen überhaupt – eine gute Scheibe Brot mit Butter. Was im ersten Moment so bescheiden und anspruchslos klingt, ist doch weit mehr als das. Aber von Anfang an.

 

Zugegeben, einige werden beim Butterbrot an ein primitives Gefängnis-Mahl denken. Oder damit jenes kümmerliche Abendessen assoziieren, das der Kühlschrank auch hergibt, wenn er eigentlich ausgehungert ist. Eine einsame Butter findet sich noch immer darin, Brot wird auch irgendwo liegen. Das Image des allzu Simplen haftet dem Butterbrot an. Dem hat auch Alfred Döblin in seinem Roman ‘Alexanderplatz’ nichts entgegenzusetzen, als sein Protagonist Franz Biedenkopf verlauten lässt: «Ich erwarte mehr vom Leben als ein Butterbrot».

 

Literarisch halten wir uns da lieber an Goethe, dessen Werther sein Butterbrot mit den Kindern des Hauses teilt und dabei wahres Glück verspürt. Oder wir denken an Heinrich Bölls Roman ‘Das Brot der frühen Jahre’ und die Worte seiner Hauptfigur Walter Fendrich, der sich hungrig nichts sehnlicher wünschte als Brot:

 

„Der Gedanke an frischgebackenes Brot machte mich ganz dumm im Kopf, und ich streifte oft abends stundenlang durch die Stadt und dachte nichts anderes als Brot. Meine Augen brannten, meine Knie waren schwach, und ich spürte, dass etwas Wölfisches in mir war. Brot. Ich war brotsüchtig, wie man morphiumsüchtig ist.“

– Das Brot der frühen Jahre, Heinrich Böll

Ich mag Butterbrote richtig gern. Das Brot soll frisch sein, am liebsten noch warm. Besonders verlockend find ich es kross getoastet oder im Ofen geröstet. Auf keinen Fall darf die Butter zu kalt sein – dann harrt sie nämlich unverschmiert, konzentriert genau an einem Ort aus. Folgerichtig wird ein einziger Biss so butterhaltig sein, dass du froh bist, die darauffolgenden schmecken nicht mehr danach. Wer so Butterbrote schmiert, hat entweder den Hang zum Extremen oder ist schlicht zu faul, sich Gutes zu tun.

 

Ein Butterbrot kann aber auch anders und zwar dann, wenn nicht nur die Butter, sondern vor allem das Brot von erstklassiger Qualität ist. Egal ob luftiges Feierabendbrot, nahrhaftes Walliser Roggen oder ein buttriger Zürcher Murren – frisches Schweizer Brot aus heimischen Zutaten, das ohne einen Reigen an Zusatzstoffen auskommt, ist eine wahre Delikatesse. Die Variation ist beinah unüberschaubar und für jeden hat’s was dabei – dunkel, hell, Sauerteig, Zopf, St. Galler, Tessiner- und Baslerbrot. Und mit den Kantonsbroten können nicht nur die unterschiedlichsten Geschmacksrichtungen, sondern auch der Lokalpatriotismus gestillt werden.

 

Wer nicht sicher ist, ob es sich auch wirklich um Schweizer Brot handelt, soll einfach den Bäcker um Rat fragen, der weiss Bescheid. Im Detailhandel sollten Inhaltsstoffe sowie Herkunft auf der Packung angegeben sein. Ansonsten gilt auch da: fragen. Einheimisches Brot, also Schweizer Brot, ist ein Qualitätsprodukt. Zudem erhält es eine Menge wichtiger Nährstoffe und ist somit ein wertvoller Bestandteil einer ausgewogenen Ernährung. Dass Schweizer Brot besonders gut schmeckt, unterstreicht doch auch die Tatsache, dass wir Butterbrote haben. Während in anderen Teilen der Welt die Toasts üppig mit Roastbeef oder Lachs belegt werden müssen, sind die Brote hierzulande so gut, dass sie auf keinerlei luxuriösen Beihilfen angewiesen sind. Zarte Butter allein reicht und das Brot wird zu einer Delikatesse. Das ist Schweizer Brot.

 

Mags-Frisch-Rezept-Butterbrot

 

Rezept für ein Butterbrot mit dreierlei Butter

Zutaten

für die Himbeer-Butter:

  • 70 g Butter
  • 1 EL Himbeerpulver oder getrocknete Himbeeren selber mahlen
  • 1 EL Puderzucker
  • 1 Prise Salz
  • einige frische Himbeeren zum Garnieren

für die Pistazien-Butter:

  • 4 EL Pistazien geröstet plus etwas mehr zur Garnitur
  • 70 g Butter
  • einige Prisen Salz

für den Klassiker:

  • 70 g Butter
  • einige Prisen Salz
  • bei Bedarf Kresse

zum Fertigstellen:

  • frisches Schweizer Brot

Anleitung

1

  • Für die Himbeer-Butter Himbeerpulver und Puderzucker gut unter die weiche Butter mischen. Die weiche Butter auf ein Backpapier streichen und satt, bonbon-artig einrollen. Wieder in den Kühlschrank geben.

2

  • Für die Pistazien-Butter die Pistazien in einer Pfanne ohne Öl unter Aufsicht rösten bis sie zu duften beginnen. Die Nüsse fein mahlen (mit einem Cutter oder einem Mörser) und dann mit der weichen Butter mischen. Etwas salzen und ebenfalls wie ein Bonbon in Backpapier satt einrollen. In der Kühlschranke geben.

3

  • Für den die klassische Version die weiche Butter salzen. Zu den verschiedenen Butter frisches Schweizer Brot servieren. Wer mag, toppt mit Himbeeren, gerösteten Pistazien oder Kresse.

Dieser Beitrag ist in Zusammenarbeit mit Schweizer Brot entstanden. Auch wenn ich dafür entlohnt wurde, gebe ich nur meine eigene Meinung wieder. Bei Inhalt und Text hatte ich völlige Gestaltungsfreiheit.

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