Gin Cinque Pi
Gin-Cinque-Pi

Kindheitserinnerung schlechthin

Penne mit Cinque Pi. Die Penne mit den fünf P’s – Pomodori, Panna, Prezzemolo, Pepe e Parmigiano – ist DIE Kindheitserinnerung schlechthin. Schon wieder eine Kindheitserinnerung zum Essen mögen Sie vielleicht denken. Aber neben Meerschweinchen-Parcours, Rollenspielen, Zelten im Garten und Jungs nachstellen sind meine Erinnerungen aus der Kindheit vorwiegend zu essen oder zu trinken. Und ich geh schwer davon aus, dass Sie die Meerschweinchen-Parcours für wenig interessant halten. Voilà.


Zurück zur Sauce aller Saucen, zurück zur Cinque Pi. Diese Sauce ist so sämig wie ein Schaumbad luftig und so voller Süden wie Eros Ramazotti. Sie hat jeden Regentag ins Gegenteil verkehrt und alle meine Freundinnen zuverlässig wieder zurückgebracht. Die Sauce ist umwerfend. Und jetzt der Haken. Auch wenn sie schmeckt, wie Eros singt, sie ist in etwa so italienisch wie eine fette cheesy crust Pizza à la Pizza Hut. Also nicht wirklich. Um Klartext zu reden, Lady Gaga ist italienischer.


Sonne im Herz, Alk auf der Zunge

Bei der Cinque Pi ist’s ja besonders trügerisch. Ihr italienischer Namen – als wolle sie uns weiss machen, dass sie eben doch bisschen italienisch sei. Ähnlich verhält es sich mit Penne alla Vodka. Dieses Gericht ist ein Gedicht, die Sonne im Herzen, den Alk auf der Zunge und die Herkunft? Es ist davon auszugehen, dass die Penne alla Vodka erst in New York so richtig populär wurde. So wie übrigens auch die Spaghetti con Polpette, oder eben mit Spaghetti mit Meatballs, um keine Augenwischerei mehr zu betreiben. Aber ob italienisch oder amerikanisch oder italoamerikanisch, dem Geschmack tut’s keinen Abbruch.


Gin Cinque Pi

In der Blüte ihres Lebens

Eigentlich ist der Sommer nicht dazu da, um Wohlfühlgerichte zu posten. Dafür gibt’s den Januar und den Februar, den März und den April, den Dezember und erst recht den November. Es gäbe also reichlich andere Monate. Und doch komm ich jetzt damit, mitten im Juli. Doch manchmal verlangt eben auch der Sommer nach Wohlfühlgerichten, nach einer Schüssel voll ‚Pasta-vor-Bikinibody‘. Und während ich diese Zeilen schreib, regnet’s und der Nebel hängt dicht. Der beste Grund aber: im Juli haben diese Tomaten die Blüte ihres Lebens und sie sind sonnengereift süss und aus der nächsten Nähe.


Besoffene Tomaten sind die besseren Tomaten

Dieses Wohlfühlgericht ist eine Mischung aus Penne alla Vodka und Cinque Pi – aber besser als beide. Von Ersterer nimmt sie das Wissen, dass besoffene Tomaten, die besseren Tomaten sind und von letzterer das Selbstvertrauen, Rahm und Tomatensugo zu paaren. Das ist nämlich in Italien eher ungewohnt. Einen Neapolitaner macht zwei Dinge nicht: für Inter Mailand jubeln und in die Tomantesugo Rahm schütten. Aber eben, die Legitimation hol ich mir hier von den Cinque Pi. Statt des Vodkas empfehle ich auch mal Gin und die gerösteten Tomaten aus dem Ofen geben dem Gericht den letzten Schliff – der imaginäre Neapolitaner in meiner Küche geniesst stillschweigend.



Gin Cinque Pi

Gib Würze!

Für die richtige Würze sorgen einerseits Gewürze wie Thymian und Basilikum, andererseits der würzige Parmesan sowie Kräutersalz von Oswald. Das Kräutersalz von Oswald ist wunderbar zum Abschmecken allerlei Saucen, aber auch fürs Ofengemüse, in meinem Fall jetzt die Ochsenherz Tomaten. Oswald ist ein Schweizer Traditionsunternehmen mit Sitz in Zug und seit fast 70 Jahren im Geschäft. Der Namen Oswald steht hierzulande für Würzprodukte, für Qualität und für swissness. Und das kommt der Pasta gut. Denn wir sind gerade sowieso sehr unnationalistisch unterwegs, die italoamerikanische Pasta mit russischem Einschlag und Schweizergewürz.


Penne mit gerösteten Tomaten und Gin-Cinque Pi

Zutaten

für die Pasta

  • 400 g Penne (ich habe die Vollkorn Variante genommen)
  • 2 EL Olivenöl
  • 1 grosse Zwiebel
  • 1 TL getrockneter Basilikum
  • 4 Knoblauchzehen
  • 4 EL Tomatenpurée
  • 1 Dose Pelati
  • 1 dl Gin (oder Vodka)
  • 70 g Parmesan, frisch gerieben
  • 2 dl Halbrahm
  • Kräutersalz von Oswald, Pfeffer aus der Mühle
  • 1 Handvoll fein gehackte, frische Kräuter (Petersilie oder Basilikum oder was auch immer der Balkon gerade hergibt)

für die Tomaten

  • 5-6 grosse Ochsenherz Tomaten
  • 5 EL Olivenöl
  • Kräutersalz von Oswald, Pfeffer aus der Mühle
  • 2 TL Thymian, getrocknet

Anleitung

1

  • Die Zwiebel und den Knoblauch fein hacken, in Olivenöl glasig dünsten. Tomatenpurée, Pelati und circa 150-200 ml Wasser beifügen und einköcheln lassen. Dann mit Gin (oder Vodka) ablöschen und nochmals einköcheln lassen. Das Tomatensugo sollte mindesntes 30 bis 40 Minuten geköchelt haben, lieber noch etwas länger. Rahm zufügen und weiter einköcheln lassen, mit Oswald Kräutersalz und Pfeffer gut abschmecken. Parmesan frisch raffeln und unterheben und mit dem Stabmixer oder in einer Küchenmaschine fein pürieren. Falls die Sauce in einer Küchenmaschine püriert wurde, die Sauce wieder zurück in den grossen Topf geben.

2

  • Die Tomaten waschen, vierteln und mit Olivenöl, Oswald Kräutersalz, Pfeffer und Thymian marinieren. Auf ein mit Backpapier belegtes Blech geben oder auch in eine Gratinform und in der Mitte des auf 170 Grad vorgeheizten Ofens für 45 Minuten rösten.

3

  • Pasta al dente kochen, abgiessen und in den grossen Topf zur Tomaten-Vodka-Sauce geben, alles untereinandermischen. Circa 4 EL vom Pastakochwasser aufbewahren und ebenfalls mit dem Pasta zur Sauce geben.

4

  • Die gerösteten Tomaten unter die Pasta heben oder dazu servieren und mit reichlich Käse geniessen. Frische Kräuter darüber geben.

Gin Cinque Pi

Dieser Beitrag ist in Zusammenarbeit mit Oswald entstanden. Ich hatte jedoch völlige Gestaltungsfreiheit und geb meine eigene Meinung wieder.

Mein erster Beitrag mit Oswald Gewürzen war dieser hier. Kartoffelsalat mal anders, gepaart mit dem Gewürz, das Knoblauch schreit, wenn’s dann schreien könnte.

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